Heute widmen wir uns einem der leuchtendsten Sterne des Frühlings – dem Löwenzahn!
Tausendfach blühen die goldenen Sonnen im Frühling auf unseren Wiesen und sagen zu dir „komm, fang einfach an zu strahlen, räum die Dunkelheit und Schlacken aus deinem Stoffwechsel und deiner Seele aus und leb’ sie wieder, die Süsse des Lebens!“
Der mehrjährige Löwenzahn kommt auf jedem Boden zurecht und schiebt seine bis zu 30cm lange Pfahlwurzel im Notfall auch zwischen Pflastersteinen oder unter dem Teer in die Erde.
Mystischer Löwenzahn
Diese weit verbreitete „Unkraut“-Pflanze ist ein wahres Kraftpaket und seit Jahrhunderten in der Volksmedizin und Magie verwurzelt.
Wusstest du, dass jeder Teil des Löwenzahns nutzbar ist? Von der Wurzel bis zur Blüte, der Löwenzahn ist nicht nur essbar, sondern auch heilkräftig. Die jungen Blätter sind reich an Vitaminen und Mineralien und machen sich wunderbar in Frühlingssalaten. In der Nachkriegszeit wurde die getrocknete Wurzel geröstet und als Kaffeeersatz getrunken.
Aber konzentrieren wir uns zuerst einmal auf die strahlenden gelben Blüten, die jetzt überall zu sehen sind. In der alten Kräuterkunde wurde der Löwenzahn oft als Symbol der Sonne betrachtet, der die Kraft hat, düstere Stimmungen zu vertreiben und Lebensfreude zu wecken.
Die Kelten weihten den Löwenzahn ihrem Licht- und Heilungsgott Beleno. Unsere Vorfahren glaubten, dass wenn man sich von Kopf bis Fuss mit Löwenzahn einreibt, man überall willkommen geheissen wird und jeder Wunsch in Erfüllung geht.
Kräuterzauber
Pflücke einige Löwenzahnblüten und legt sie in eine Schale mit Wasser in die Sonne.
Lass das Wasser die Energie der Blüten und das Sonnenlicht absorbieren und nutze dieses „Sonnenwasser“ später, um deine Räume zu reinigen, als Badewasserzusatz oder ein erfrischendes Gesichtswasser. Das schenkt dir Lebensfreude und ganz viel Sonnenenergie.
Ich glaube jede/r von uns kennt einen weiteren Kräuterzauber mit Löwenzahn. Nämlich, dann, wenn er zur Pusteblume wird, wir die silberfarbenen Samen wegpusten und uns etwas wünschen – auch das ist Kräuterzauber, der von unseren Ahnen kommt.
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Naturheilkunde
Gerade im Frühling, können wir unseren Körper wunderbar beim Detoxen unterstützen – die Natur schenkt uns alles zur richtigen Zeit, wenn wir nur offen sind und erkennen. Löwenzahn ist ein „Amarum“, also ein Bitterkraut, welches besonders hilfreich ist bei Frühlingsmüdigkeit oder Stoffwechselstörungen – als Tee und/oder Tinktur. Zuviel davon kann den Magen reizen.
Löwenzahn unterstützt die Bauchspeicheldrüse, hilft der Leber und der Galle, regeneriert Leberzellen und fördert den Gallefluss. So werden Fette besser verdaut. Er klärt den Kopf und macht fröhlich. Die Augen und die Haut werden rein und klar. Es gibt kaum ein Organ, das vom Löwenzahnt nicht positiv beeinflusst wird.
Bienenblume
Zweimal jährlich eine vierwöchige Kur mit Löwenzahn verjüngert uns durch und durch. Auch die Bienen wissen das und sammeln fleissig Löwenzahnhonig. Für ein Kilogramm Bienenhonig muss ein Bienenvolk 125’000 Löwenzahnblüten anfliegen. Also, den Honig immer mit viel Achtung und Genuss essen!
Aus den Blüten haben mein Nani und ich früher immer Sirup gekocht, bzw. Honig gemacht. Am liebsten habe ich vom Löwenzahn, seine ganz kleinen zarten Blätter im Frühling – daraus machen wir gerne Salat.
Im Oktober sammle ich die Wurzeln für Räuchermischungen. Es ist zwar kein Kinderspiel, die Wurzel des Löwenzahns zu „ziehen“, aber es lohnt sich. Da der Löwenzahn so zahlreich ist, können wir mit gutem Gewissen seine Wurzeln ziehen. Da bin ich sonst sehr vorsichtig und sparsam unterwegs. Denn nehmen wir einer Pflanze die Wurzel, nehmen wir ihr alles!
„Wenn die Menschen Löwenzahn und Brennnesseln nehmen würden, liefen nicht so viele Leichengesichter herum.“
Pfarrer Kneip
Anwendungen
Den Löwenzahn kannst du sehr vielfältig verwenden. Hier ein paar einfache Rezepte für dich.
Tee – eine Löwenzahn Frühlings- und Herbstkur macht fit und gesund. Dazu zwei- bis dreimal täglich eine Tasse Löwenzahntee über 3 bis 4 Wochen trinken. Teile der ganzen Pflanze werden „Drei-Finger-viel“ in 250ml kaltem Wasser angesetzt, langsam zum Kochen gebracht, 1-2min geköchelt und 10min zugedeckt ziehen gelassen. Danach abseihen und in kleinen Schlucken trinken. Das ist eine wahre Verjüngerungskur für Leber, Nieren, Bindegewebe und alle Zellen. Der Tee unterstützt die Blutreinigung, die Bauchspeicheldrüse, hilft bei Blutarmut und Vitaminmangel. Tee aus Blättern hilft besonders bei Kaliummangel (Heissaufguss), Tee aus Wurzeln (Aufkochen, wie oben beschrieben) bei allen Leberleiden. Er hält eine Steingalle ruhig und verhindert eine Neubildung von Steinen. Ausserdem fördert er den Blutfluss in den Adern, z.B. bei Krampfadern und Hämorrhoiden. Ein Wurzeltee reguliert den Blutzuckerspiegel und hilft sowohl bei Hyperglykämie (zu hohem Blutzuckerspiegel) als auch bei Hypoglykämie (zu niedrigem Blutzuckerspiegel).
Tinktur – wirkt stoffwechselanregend, zellbelebend, blutbildend, wasser- und giftstoffausleitend. Bei Ekzemen und Akne fördert Löwenzahn den Sekretionsfluss im Körper über die Drüsen und auch die Ausscheidungskraft. Sie entfernt Giftstoffe, wie zu viel Harnsäure, aus dem Leib. Die Tinktur wirkt zudem bei allen Viruserkrankungen oder chronischen Infektionen wie dem Pfeifferschen Drüsenfieber. Sie befreit eingesperrte Wut, Ärger und Groll aus der Leber und hilft uns, diese Bitterkeiten und Feindseligkeiten gehen zu lassen. Sie eröffnet uns ein „neues Licht“, eine neue „Süsse des Lebens.“ Zur Eisen- und Blutauffrischung wirkt Löwenzahn als Tee oder Tinktur mit Engelwurz und Brennnessel gemischt „wahre Wunder.“
Sirup – 300gr. Löwenzahnblüten über Nacht in 2 Liter Wasser ziehen lassen, am nächsten Tag aufkochen und abseihen. 1,5kg Zucker, 500gr. Rohrohrzucker und 3-5 geachtelte Zitronen hinzufügen und weiterköcheln lassen. Nach 1h die Zitronen herausnehmen. Der Sirup ist jetzt fertig und kann in sterile Gläser abgefüllt werden. Wenn du alles noch weitere 2h eindicken lässt, erhält du den super leckeren Löwenzahn-Honig.
Kraft aus der Wurzel – Löwenzahnwurzel ist in jeder Zubereitung sehr wirkungsvoll. Frisch oder getrocknet als Heiltee, frisch geraffelt in den Salat, gekocht wie Schwarzwurzeln als Gemüse oder getrocknet, fein gemahlen und mit Meersalz vermischt, als Wurzelsalz. Oder als „Muckefuck“, dem „Kaffee“ aus Kriegszeiten. In kleinen Stücken getrocknet, 20min bei 180° geröstet und gemahlen. Wurzeln zieht man am besten im Herbst (40% Inulin), da sich die ganze Kraft der Pflanze im Herbst in die Wurzel zurückzieht.
Blütenessenz – die Blütenessenz schenkt uns den Mut, unsere Meinung zu sagen und zu uns zu stehen. Sie hilft, aufgestaute Gefühle und Druck loszulassen. Sie erdet unsere Emotionen und kräftigt unseren Emotionalkörper, sodass wir uns selber klarer wahrnehmen und zu uns stehen können. Wir können uns von ungesunden emotionalen Beziehungsfesseln befreien und selber entscheiden, welche Beziehung zu Menschen und Dingen im Aussen wir lösen oder beibehalten wollen.
Wir brauchen uns nicht mehr „durchzubeissen“, mit den „Zähnen zu knirschen“ und alles auf unseren Schultern zu tragen, sondern können einfach loslassen. Festgefahrene Vorstellungen lösen sich federleicht ab (wie die silbernen Löwenzahnsamen) und wir können aus dem Zwang eines Pflichtkonzeptes herauswachsen und wieder locker, gelassen und flexibel sein.
Räucherung – die getrocknete Wurzel gehört für mich einfach in eine starke Schutzräucherung die Licht ins Dunkel bringt, den Raum klärt und mit Sonnen- und Mondglanz füllt. Bei den Kelten war Löwenzahn ein fester Bestandteil zu Samhain bei Orakeln. Getrocknete Löwenzahnblüten kannst du in einer Räucherung nutzen, wenn du Naturgeistern rufen möchtest, sie eignen sich aber auch wunderbar zur Meditation/zum Stillwerden. Sie bringen unsere Gedanken wieder in den Fluss und unterstützen die Aufnahmefähigkeit. So wie die Sonne erwärmt eine Räucherung mit Löwenzahn unser Herz und unsere Seele und stärkt uns.
Wildkräuterküche – die ganz jungen Blätter ergeben einen chicoréeartigen, leicht bitteren Salat. Die Blätter eignen sich auch in Suppen oder als Gemüse. Die vom grünen Kelch befreiten Zungenblüten schmecken leicht süsslich und sind wunderschöne und leckere Dekoration für deine Speisen. Vor allem als essbare Dekoration auf deinem Salat sehen sie zauberhaft schön aus!
Löwenzahnblüten-Salbe
Natürlich kannst du auch eine Salbe aus Löwenzahnblüten-Öl (Mazerat) machen. Nimm dazu ein Einmachglas, befülle es zu 2/3 mit den Löwenzahnblüten und fülle es dann mit einem guten Mandel- oder Jojobaöl auf. Deckel schliessen, beschriften und ca. 4 Wochen ziehenlassen. Das Glas 1x pro Tag mit viel liebe schwenken, damit sich die wertvollen Inhaltsstoffe lösen können. Nach 4 Wochen abseihen und du hast das Löwenzahnblüten-Öl (Mazerat).
100ml Löwenzahn-Öl und 15g Bienenwachs in ein Glas geben und auf mittlerer Hitze vorsichtig im Wasserbad erwärmen. Wenn das Bienenwachs geschmolzen ist, das Ganze mit einem Glas- oder Holzstab umrühren.
Um zu Prüfen ob dir die Konsistenz der Creme so passt, kannst du ein paar Tropfen auf einen Teller geben und erkalten lassen. Ist die Salbe nicht fest genug, kannst du mehr Wachs hinzu geben. Ist sie zu fest, kannst du noch etwas vom Löwenzahn-Öl dazugeben.
Entspricht die Konsistenz deiner Vorstellungen, kann das Ganze in die vorgesehenen Tiegel/Gläschen abgefüllt werden. Diese sollten vorher entweder mit Alkohol (Schnaps) ausgespühlt oder mit heissem Wasser abgekocht worden sein.
Zum Schluss die Gläschen beschriften. Ich scheibe immer auch das Haltbarkeitsdatum drauf. Wie du weisst, wie lange die Salbe ungefähr hält? Schau wie lange die Zutaten (Mandel- oder was auch immer Öl, das Bienenwachs, usw. haltbar sind – so eine Salbe, richtig gelagert hält auch länger).
Die Salbe sollte an einem kühlen, dunklen Ort gelagert werden.
Anwendung – Die Löwenzahn-Salbe hilft dabei unsere Haut zu regenerieren, aber auch bei verspannter Muskulatur oder Gelenkbeschwerden.
Nebenwirkungen / Gegenzeige
Nebenwirkungen – Wegen der Bitterstoffe sind Magenbeschwerden möglich. In seltenen Fällen Kontaktallergie durch Milchsaft oder Erbrechen/Durchfall nach dem Auslutschen der milchsafthaltigen Stängel.
Kontraindikation – Löwenzahn nicht anwenden bei Verschluss oder Entzündung der Gallenwege und bei Darmverschluss. Bei Gallensteinleiden, Anwendung nur nach ärztlicher Rücksprache.
Vom römischen Kaiser Augustus wird berichtet, dass seine Umgebung bei Hofe ihn wegen seiner schlechten Laune, Verdriesslichkeit und cholerischen Ausbüchen („chol“ = Galle) fürchtete. Von Gallenbeschwerden geplagt, war er sich und anderen eine Last, bis ihm sein Leibarzt Löwenzahn in den Salat gab. Das erleichterte seinen Zustand, heilte in von Gallenstauungen und machte aus ihm einen ausgeglichenen Mann.
„Alles über Heilpflanen“ von Ursel Bühring
Nun wünsche ich dir viel Freude beim Sammeln und Verarbeiten vom Löwenzahn – sobald der Schnee/Regen sich wieder verzieht…
Von Herzen alles Liebe – deine Kräuterhexe Corina