Im Herbst 2022 haben mich zwei Maturandinnen zum Thema Hexe interviewt. Es hat mich riesig gefreut, dass Sie mehr über mich und mein Leben als moderne Hexe, erfahren und in Ihrer Maturaarbeit teilen wollten.

Aus diesem Interview habe ich nun 3 Blog-Beiträge zusammengestellt, weil mir diese Fragen immer wieder auch per Email, auf Instagram und Facebook gestellt werden.

Die Hexe

Ja, was ist denn eine (moderne) Hexe. Das ist eine Frage, die mir sehr oft gestellt wird, die aber gar nicht so einfach zu beantworten ist! 

Denn auf diese Frage gibt wohl fast so viele Antworten, wie es Hexen gibt! Schlussendlich steckt in uns allen ein bisschen Hexe. Ob du dich dann auch Hexe nennst oder nicht, ist dir selber überlassen. Hier auf jeden Fall meine Interpretation dazu, was ich unter einer Hexe verstehe. 

Eine Hexe ist für mich ein Mensch, egal ob Frau oder Mann, der tief mit der Natur, mit den Elementen, den Kräuter und den Naturwesen verbunden ist. Ein sehr intuitiver, emphatischer Mensch der mit dem Zyklus des Jahreskreises lebt. Eine moderne Hexe ist für mich eine Vermittlerin zwischen dem „Alten Wissen“ und unserer modernen Welt. 

Moderne Hexe

Als „moderne Hexe“ achte ich die Natur und alle Lebewesen, ich sammle Kräuter und mache daraus Salben, Tinkturen und Räuchermischungen. Ich räuchere, pendle, lege Karten, sammle (Edel)Steine, liebe Symbole und Runen, feiere die Jahreskreisfeste, liebe alles was mit Geschichte, den Kelten und dem Schamanismus zu tun hat. Regelmässige Rituale und die Kerzenmagie gehören genau gleich zu meinem Alltag, wie mein Altar, die arbeite mit der Kraft der Elemente, die energetischen Hausreinigungen, die Rauhnächte und die Liebe zum Mond, usw. 

Und das alles nicht mit langen schwarzen Haaren und Fingernägel, einem langen Rock und meiner Katze auf der Schulter, irgendwo alleine, versteckt in einem Hexenhäuschen, im Wald (obwohl das sehr verlockend ist), sondern mitten in der (ländlichen Berg-) Stadt. Bodenständig, mit Familie, neben meiner geliebten Arbeit als Patientenbegleiterin in einer Klinik und einem ganz „normalen“ Leben. 

Wir modernen Hexen sind Hausfrauen, Mütter, Geschäftsfrauen, Studentinnen… eben moderne Frauen und natürlich auch Männer, die das „Alte Wissen“ wieder aufleben, bzw. in unser Leben einfliessen lassen. Nicht um aufzufallen, sondern weil wir uns tief verbunden fühlen mit der Natur, den Elementen und/oder unseren Ahninnen und Ahnen. 

Eine moderne Hexe ist für mich ein ganz „normaler“ Mensch, der versucht, sein Leben „gut“ zu leben. Der das Leben liebt und alle Lebewesen achtet, der mit der Natur verbunden ist, gerne Gutes tut, emphatisch durchs Leben geht, auf seine Intuition hört und seinem Herzen folgt!

Kann jeder eine Hexe werden?

Ja, auf jeden Fall! Jeder Mensch kann eine Hexe sein. Und viele Menschen sind Hexen, obwohl Sie sich nie Hexe nennen würden. 

Ich hätte mich wahrscheinlich selber nie Hexe genannt, ich wurde aber schon immer von meinem Umfeld „Häxli“ (Hexe) und/oder „Chrüterhäx“ (Kräuterhexe) genannt. 

Im 2019 war ich in einem Coaching bei der wundervollen Kristin Woltmann. Ich fand es unglaublich schwierig, eine Bezeichnung für mich und mein Tun zu finden und irgendwann fand Kristin dann „du bist eine richtige, moderne (Kräuter)Hexe, nenn dich doch offiziell so.“ Und seither bin ich auf allen Kanälen einfach die „Kräuterhexe Corina“ und es hat sich von Anfang an richtig angefühlt, auch wenn ich zuerst etwas Hemmungen hatte, mich so zu nennen.

Es gibt ja so viele verschiedene (Arten von) Hexen. Ich, z.B. nenne mich „Kräuterhexe“, weil die Kräuter meine grosse Leidenschaft sind. Einige Kräuterhexen nennen sich „Grüne Hexe/Green Witch“. Gleichzeitig könnte ich mich auch „Feenhexe“ nennen, weil ich gerne mit den Elementarwesen/ Naturwesen kommuniziere, oder „Kristallhexe“, weil ich mit Edelsteinen arbeite, oder „Schamanische Hexe“, weil ich mich, seit meiner Jugend mit dem Schmananismus auseinandersetze, usw. 

Meine Mama, z.B., war für mich eindeutig eine „Küchenhexe“! Was sie in der Küche gezaubert hat, war Magie! Sie hätte sich aber definitiv NIE Hexe genannt!

Sei ehrlich!

Also, schau zuerst mal hin und höre in dich rein. Fühlst du dich mit der Erde verbunden, sprich hast du einen Bezug zu Mutter Natur? Liebst du z.B. Steine oder fühlst du dich magisch vom Mond angezogen? Interessiert dich der Jahreskreis oder das Tarot/Orakel? 

So fängt es an. Und dann beschäftige dich tiefer mit deinem Thema, schau, was für Wissen dazu du bereits in dir trägst. Suche Bücher, Kurse, Menschen, die dir noch mehr Wissen zu deinem Thema vermitteln. Vielleicht kann dir deine Grossmutter oder dein Grossvater etwas darüber erzählen, deine Mutter oder ein Onkel. Vielleicht buchst du dir auch einmal einen Kurs in meiner Hexen Akademie.

Sobald du dich bewusst einem Thema öffnest, wirst du sehen, dass sich dir immer mehr zu deinem Thema zeigt und so wächst du immer mehr in das Thema rein UND höchstwahrscheinlich öffnen sich gleichzeitig neue Themen, die mit einfliessen wollen. 

Du fühlst sich immer sicherer in deinem Thema, weitere Themen kommen dazu und irgendwann fühlt es sich vielleicht einfach richtig an, dich Hexe zu nennen… oder auch nicht und das ist auch ok. Es soll für DICH stimmen!

UND, sei ehrlich mit dir selber, folge wirklich deinem Herzen und nicht eine Boom. Das ganze Hexending ist im Moment ein richtiger Hype. Das ist absolut in Ordnung, aber das „Hexe sein“ ist vor allem ein Lebensgefühl, eine Herzenssache.

Wenn etwas magisch sein soll, dass muss es aus dem Herzen und nicht aus dem Kopf kommen. Es soll dir auch wirklich Freude bereiten und dir leichtfallen. Wenn es ein Teil von dir ist, dann kannst du es auch wundervoll vermitteln. Wenn es aufgesetzt ist, weil’s halt grad inn oder cool ist, dann wird es nicht authentisch wirken und nicht funktionieren. Also, wie immer – folge deinem Herzen, dann kann nichts schief gehen!

Vorurteile?

Ich wurde in dem Interview auch gefragt, ob es heute noch Vorurteile gegenüber (dem Begriff) Hexen gibt. Und ja, das kann ich definitiv mit JA beantworten. 

Ich bin eine sehr bodenständige Hexe, sprich ich habe weder schwarze lange Haare noch schwarze Nägel, noch trage ich Röcke. Äusserlich falle ich also nicht als Hexe auf – so wie wir das vielleicht aus Märchen oder TV-Serien kennen. Darum begegne, ich einfach so in meinem Alltag, keinen Vorurteilen. Solange ich ruhig bin!

Sonst auf jeden Fall schon! Das finde ich manchmal recht schwierig. Da lernt man Menschen kennen oder kennt Menschen seit Jahren, sie schätzen mich, fühlen sich mir nahe und DANN „finden sie heraus“, dass ich Karten lege, energetische Hausreinigungen anbiete, allgemein räuchere und mich „Kräuterhexe“, bzw. „moderne Hexe“ nenne… und plötzlich wenden sie sich von mir ab. Denn sie möchten nichts mit einer Hexe zu tun haben! 

Vertrauen schaffen

Natürlich ist das nicht bei allen Menschen so. Sagen wir es so, ein Teil fühlt sich von dem Wort „Hexe“ total abgestossen, der andere Teil fühlt sich total angezogen und dazwischen gibt es noch einen kleinen Teil, dem es einfach egal ist. 

Ich möchte da auch ganz ehrlich sein, ich stelle mir selber eigentlich NIE als (moderne) Hexe vor oder spreche gross darüber. In Gesprächen höre ich zu und wenn’s passt, teile ich mein Wissen, bzw. meine Erfahrungen mit den Kräuter, dem Pendel und wenn’s hoch kommt, spreche ich über die Tarotkarten. Oftmals ist es dann so, dass mich mein Gegenüber plötzlich anschaut und sagt „du bist ja eine richtige Hexe.“ Und ich lächle und sage „ja, so werde ich oft genannt.“ Punkt.

Auf meinen Kanälen nenne ich mich zwar „Kräuterhexe Corina“, aber so im Alltag mache ich kein Thema draus. Da bin ich einfach Corina und werde schnell einmal „moderne“ Hexe genannt. Obwohl ich unterdessen den Namen „Kräuterhexe“ sehr mag, möchte ich mit dem Wort Hexe nicht provozieren, denn es fühlen sich halt immer noch sehr viele Menschen irritiert davon. Das ist super schade und das darf sich in Zukunft auch noch ändern!

Nimm es nicht persönlich

Obwohl ich weiss, dass die Menschen, die sich von mir abwenden oder mich plötzlich ablehnen, halt (von zu Hause, in der Erziehung, von der Kirche, oder wem auch immer) eingeimpft bekommen haben, dass eine „Hexe“ etwas Schlechtes ist, erschreckt es mich immer wieder. Denn, wie kann ich in ihren Augen ein lieber Mensch sein und von einer Minute auf die andere abgelehnt werden, weil ich mache, was ich mache!? Das tut manchmal richtig weh! Vor allem, wenn ich denke, WIE ich es mache. Weder bekehre ich Menschen, noch sage ich, dass das Leben, wie ich es führe richtig und alles andere falsch ist. Ich lebe einfach mein naturverbundenes Leben.

Aber, auch wenn diese Ablehnung schmerzhaft sein kann, sollten wir es nicht persönlich nehmen. Wenn ich spüre, dass ich es wagen kann, frage ich die Person, ob sie mehr darüber wissen möchten, was genau ich mache und wie ich fühle/denke. Dadurch sind schon einige, wundervolle und interessante Gespräche entstanden. 

Manchmal merke ich aber sofort, dass es nichts bringt, ein Gespräch zu starten, dann lasse ich es einfach bleiben und verzeihe der Person, dass sie mich be-, bzw. verurteilt. Denn die Ablehnung Hexen (oder dem Wort) gegenüber steckt bei vielen noch ganz tief im Zellgedächtnis. Es ist oft keine rationale Angelegenheit, sondern etwas, das in den Menschen steckt und das Wort Hexe löst dann sofort einen (z.T. sehr alten) Trigger aus. Ich respektiere das auf jeden Fall auch so.

So, das war der erste Teil aus dem Interview. Ein zweiter Teil folgt schon bald. 

Vielen Dank für deine Offenheit mir, bzw. dem Thema gegenüber und danke, dass du dir die Zeit genommen hast, meine Worte zu lesen. 

Von Herzen
deine Kräuterhexe Corina

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