Viele stellen sich den Alltag der Hexe ganz anders als ihren eigenen Alltag vor. Dabei unterscheidet er sich gar nicht gross von einem „normalen“ Alltag. Ein bisschen mehr Tarotkarten, Pendel und Kräuter vielleicht, aber sonst…

In diesem Blog-Beitrag habe ich Fragen integriert, die mir in einem Interview gestellt wurden und die allgemein grad sehr aktuell sind. Es geht nicht nur um den Alltag der Hexe, sonder auch um das Thema Spiritualität.

Hexe und Spiritualität

Eine der Fragen war „Unterscheidet sich der Alltag der Hexe, vom Alltag der Menschen, die weniger spirituell sind?“. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass jeder Mensch auf seine Art spirtuell ist. In meinen Augen ist es nicht etwas, das man lernen kann oder die einen haben und die anderen nicht. Es kommt ganz darauf an, was du unter Spiritualität verstehst.

Spiritualität ist heute so ein grosses Thema, dabei ist es etwas so Einfaches. Ich habe zu diesem Thema einmal ein Video aufgenommen. Klicke auf den Button, wenn du erfahren möchtest, wie ich über dieses Thema denke/zu sagen habe. Ab Minute 3:00 gehts los.

Die Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Ich möchte nicht von mir behaupten, dass ich bewusster lebe, als Menschen, die weniger spirituell sind. Was ist Spiritualität? Für mich ist so vieles spirituell! Mehr dazu bei der nächsten Frage.

Rituale integrieren

Ich sage jetzt mal, der Alltag der Hexe ist es, sehr bewusst zu leben. Ich mache viele Rituale, welche aber einfach zu meinem Alltag gehören. Zum Beispiel reinige ich ein neues Möbelstück immer erst mit Rauch, bevor wir es benutzen. Denn die Energie, die daran kleben und nicht meine/unsere ist, möchte ich nicht im Haus haben. Für mich und meine Familie ist das einfach normal. Wir machen da auch keine grosse Sache daraus. Ich trage das Möbelstück auf den Balkon, räuchere er kurz ab und stelle es an seinen Ort, fertig! So mache ich das auch mit neuen Kartendecks, Steinen, usw.

Oder ich lege jeden Montag Karten für die kommende Woche, weil mir das Spass macht. UND weil ich es schön finde zu wissen, welche Energien mich durch die neue Woche begleiten. Das hilft mir wiederum, entspannter durch die Woche zu gehen. Es gibt mir dieses Gefühl von „ich werde auf meinem Weg geführt/begleitet“.

Und ich lebe nach dem keltischen Jahreskreis und zelebriere die Feste. Dazu erzähle ich dir weiter unten mehr.

Diese Sachen machen Menschen, die sich nicht als spirituell bezeichnen, vielleicht nicht. Dafür haben sie andere Rituale. Und grundsätzlich unterscheidet sich der Alltag der Hexe nicht gross von jedem anderen Alltag. Leider kann ich meinem Hexenbesen noch nicht den Befehl geben, die Wohnung zu putzen!

Wie lebst du als Hexe Spiritualität?

Wie bereits erwähnt, feiere ich die (keltischen) Jahreskreisfeste sehr bewusst und lebe mit dem Zyklus der Jahreszeiten. Sprich, ich versuche es der Natur gleichzutun. 

Ab Samhain am 31. Oktober, wenn sich die Natur immer mehr zurückzieht, versuche ich es ihr gleich zu tun. Ich schaue, dass ich weniger im Aussen lebe und mich dafür mehr nach innen richte. Die Natur macht es uns so schön vor. Wenn die Bäume im Herbst ihre Blätter loslassen, mache ich Rituale, die mir dabei helfen loszulassen. Alles, was mir nicht mehr dient, was mein Leben unnötig schwer macht und/oder mich auf meinem Weg blockiert.

Das Ganze erreicht zur Wintersonnenwende, vom 21. auf den 22. Dezember, wenn die Nacht am längsten ist, seinen Höhepunkt. In dieser Nacht wird das neue Licht (vom „Neuen Jahr“) geboren. Seit 2004 zelebriere ich jedes Jahr die Rauhnächte, diese magische Übergangszeit zwischen den Jahren. Das hilft mir dabei, das vergangene Jahr bewusst abzuschliessen. So kann ich frisch, motiviert und ohne den Ballast vom vergangenen Jahr, ins Neue Jahr starten. 

Leben nach dem (keltischen) Jahreskreis

Anfangs Februar, zu Imbolc, feiere ich den Sieg des Lichts über die Dunkelheit. An Ostara (der Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche) den Frühlingsbeginn, die „neue“ Energie. Dazu reinige ich unser Zuhause und mich selber mit dem Rauch. Danach lüfte ich gut, lasse das Alte raus und schaffe so Raum für das Neue. Ich beziehe die Betten frisch, schrubbe die Wohnung, singe und tanze dazu. Ich gehe in die Natur, erfreue mich an der neu erwachenden Natur und dem Vogelgezwitscher!

Zu Beltane/Walpurgisnacht, vom 30. April auf den 1. Mai, feiere ich ein Fruchtbarkeitsritual. Am 21. Juni geniesse ich die Sommersonnenwende. Ich sammle Kräuter und binde sie zu Räucherbündel und ich verbringe viel Zeit im Wald. Am Abend sitze ich am liebsten mit wundervollen Frauen/Menschen am Feuer, „freue mich des Lebens“ und geniesse den längsten Tag.

Zu Lughnasadh, am 2. August und Mabon (Herbst-Tag-und-Nachtgleiche) um den 21./22. September herum, feiere ich Dankbarkeitsrituale. Wenn du mehr über die Keltischen Jahreskreisfeste erfahren möchtest, ich habe ein Freebie dazu gemacht. Schau mal HIER rein.

Aber zurück zur Spiritualität, es kommt in meinen Augen ganz darauf an, was für jede/n Einzelne/r Spiritualität bedeutet. Für mich bedeutet es, in einer „Aufgabe“ total aufzugehen. Das zu tun, was mein Herz erfüllt. Mit voller Leidenschaft ans Werk zu gehen. Egal bei welchem Thema.

Zum Beispiel meine Mama. Sie hätte sich nie als spiritueller Mensch bezeichnet. Aber sie hat mit so einer Leidenschaft und Hingabe gekocht und gebacken! In der Weihnachtszeit hat sie tagelang in der Küche gestanden und unendlich viele verschiedene Sorten Weihnachts-Guetzli (Kekse) gezaubert! So leidenschaftlich und hingebungsvoll wie sie das gemacht hat, das ist für mich reine Magie/Spiritualität. 

Wie kleidet sich eine Hexe?

Kleidest du dich als Hexe anders? Nein, ich kleide mich nicht anders, weil ich mich Hexe nenne. Nicht nur der Alltag der Hexe sieht ähnlich aus wie jeder andere Alltag. Auch die Bekleidung sieht bei einem Grossteil von uns Hexen gleich aus, wie deine. Ich finde eine Hexe kann, muss sich aber nicht über die Bekleidung als Hexe identifizieren. 

Ich sehe es manchmal sogar als meine Aufgabe, da gegen zu wirken. Das versuche ich auf Instagram, meiner Facebook Seite, aber auch mit meinen Kursen in der Hexen Akademie, zu machen. Es gibt so viele wundervolle Menschen, die sie sich immer mehr als Hexe identifizieren. Viele von ihnen haben aber das Gefühl, dass sie nicht „Hexe“ nennen dürfen. Warum? Weil sie nicht wie die Hexe auf Instagram, Facebook, im Märchenbuch oder in der TV-Serie aussehen.

Es gibt so viele zauberhafte Hexen da draussen, die Angst davor haben, sich Hexe zu nennen. Sie denken, dass sie NUR eine Hexe sein können, wenn sie eben lange, schwarze Haare und Nägel haben. Oder sich auffällig schminken, Röcke tragen und sich von normalen Menschen unterscheiden. Das wird uns in den Sozialen Medien halt schon auch so vorgelebt.

Sie haben einerseits Angst davor, von solchen „echten Hexen“ ausgelacht zu werden. Dabei spüren sie das ganze „Hexending“ in sich und praktizieren es auch. Oder sie wissen/denken, dass ihr Umfeld ein Problem damit hat, wenn sie sich anders kleiden würden. Oder es entspricht ihnen einfach nicht… wie mir auch nicht. 

Wenn Hexen, Hexen diskriminieren

Darum nenne ich mich auch gerne „bodenständige Hexe“ und meine Online Kurse nenne ich „alltagstauglich und einfach umsetzbar“. Ich möchte damit aufzeigen/vorleben, dass wir alle in unserer Nische Hexen sein dürfen/können, ohne irgendetwas entsprechen oder auffallen zu müssen!

Und JA, ich werde deswegen auch immer wieder (z.B. auf Instagram) von „echten Hexen“ fast schon diskriminiert. Aber wie du wahrscheinlich grad selber gemerkt hast…wie kann eine „echte Hexe“ eine andere Hexe diskriminieren? Wahrscheinlich lebt sie das Hexen-Dasein gar nicht wirklich aus dem Herzen heraus. Vielleicht folgt sie einem Klischee/Boom und möchte halt einfach unbedingt eine „Hexe“ sein! 

Wahrscheinlich sind wir unauffälligen Hexen oftmals mehr Hexe als diese „Hexen“. Ich lebe so wieso nach dem Motto „Leben und leben lassen“. Mir ist egal wie eine Hexe aussieht oder nicht aussieht. Der Alltag der Hexe kann so unterschiedlich gelebt werden. Jede ist anders und jede darf so leben, wie sie eben lebt und arbeitet.

Haben Hexen eine Religion?

Auf die Frage nach meiner Religion gebe ich gerne folgende Antwort „meine Religion ist die Natur. Sie lebt mir vor, wie ich leben möchte, nach ihr richte ich mich.“ 

Es gibt die Wicca-Bewegung. Hier die Erklärung von Wikipedie zu der Wicca-Bewegung:

Wicca ist eine neureligiöse Bewegung, zurückgehend auf die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts, die dem Neopaganismus zuzuordnen ist. Sie versteht sich als neu gestaltete, naturverbundene Spiritualität und als Mysterienreligion. Um eine Mysterienreligion handelt es sich in dem Sinne, dass auch auf die Erkenntnis des eigenen Lebens und innere Transformation Wert gelegt wird. Wicca sieht sich auch als „Religion der Hexen“, und die meisten Anhänger bezeichnen sich selbst als Hexen. Es gibt viele verschiedene Wicca-Richtungen. 

Der Pfad der Hexe ist so individuell. Aber ich würde sagen für einen Grossteil der Hexen ist die Natur DIE Religion. Aber natürlich auch die grosse Göttin, die Naturgötter, Mutter Erde.

Für mich ist es ganz klar die Natur, wenn wir von Religion sprechen möchten. Ich bin eine freie Hexe und kann/darf glauben, was ich möchte. Aufgewachsen bin ich übrigens protestantisch. Und, das möchte ich hier doch auch erwähnen, ich bete jeden Abend zu Gott (?), dem Universum, dem „Schöpfer“ dieser Natur.

Ausser bei einer Taufe, einer Hochzeit oder so, gehe ich nicht in die Kirche. Meine Kirche ist der Wald… Das fühlt sich für mich richtig an. Aber auch da, wie überall, ist es die Hauptsache, dass du DEINEN Weg gehst!

Und gleich geht’s weiter mit dem letzten Teil des Interviews. Ich danke dir für dein Interesse.

Von Herzen alles Liebe
deine Kräuterhexe Corina

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